Lehreralltag: Vier Jahre später – Von Idealismus und kalten Pizzen
So, da sitz ich nun, vier Jahre nach meinem Referendariat, und denke über meinen Lehreralltag nach. Manchmal fühlt es sich an wie gestern, dass ich voller Idealismus in die Schule gestürmt bin – frisch von der Uni, bereit, die Welt zu verändern, ein bisschen zumindest. Jetzt? Naja, die Welt ist immer noch da, und ich kämpfe immer noch darum, meinen Schülern etwas beizubringen. Aber der Weg dahin? Der ist ein bisschen anders, als ich mir das vorgestellt habe.
Die rosarote Brille: Erwartungen vs. Realität
Ich erinnere mich noch genau an meine ersten Wochen. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich jeden Tag innovative Unterrichtsmethoden ausprobieren würde, meine Schüler mit spannenden Projekten begeistern und sie alle auf ihrem individuellen Lernweg begleiten könnte. Die Realität? Ganz anders. Die ersten Monate waren geprägt von der schieren Menge an Korrekturarbeiten. Die Papierberge! Ich hab' fast 'nen Bandscheibenvorfall bekommen. Und dann waren da noch die Stundenpläne – ein ständiges Hin und Her, das mich mehr als einmal zur Verzweiflung gebracht hat. Die ganzen administrativen Aufgaben, die man als junger Lehrer bewältigen muss, das war eine echte Herausforderung. Ich hab' so viel Zeit mit Papierkram verbracht, dass mir für die eigentliche Unterrichtsvorbereitung kaum Zeit blieb. Manchmal habe ich mich gefühlt, wie ein Hamster im Rad.
Die kleinen Siege und die großen Frustrationen
Aber es gab auch Momente, in denen ich mir dachte: "Okay, das lohnt sich doch!" Wenn ich sehe, wie meine Schüler etwas verstehen, wenn sie stolz auf ihre Ergebnisse sind, dann vergesse ich all den Stress für einen Moment. Diese kleinen Momente, diese AHA-Erlebnisse, die sind es, die mich motivieren weiterzumachen. Das ist das, was meine Arbeit so wertvoll macht.
Aber es gibt auch Tage, da möchte ich einfach nur meine Ruhe haben. Tage, an denen die Schüler unkonzentriert sind, die Hausaufgaben nicht gemacht wurden und die Stimmung im Klassenzimmer einfach nur schlecht ist. Dann gibt es Tage, an denen ich abends total erschöpft bin und mich nur noch auf die Couch werfe. Pizzen wurden da schon mal kalt. Kalt. Und das nicht nur einmal.
Tipps für angehende Lehrer (und die, die es schon sind)
Was habe ich in den letzten vier Jahren gelernt? Ein paar Dinge auf jeden Fall. Zum einen: Prioritäten setzen! Lernt, nein zu sagen und euch nicht zu überfordern. Es ist okay, nicht perfekt zu sein. Zweitens: Sucht euch ein gutes Netzwerk! Sprecht mit erfahrenen Kollegen, tauscht euch aus und lasst euch unterstützen. Es ist wichtig, nicht allein zu sein in diesem Beruf. Und drittens: Glaubt an euch! Es gibt Tage, da fühlt man sich überfordert, aber lasst euch davon nicht entmutigen. Ihr könnt das!
Der Lehreralltag – eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Der Lehreralltag ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle – mal oben, mal unten. Manchmal fühlt man sich wie ein Superheld, manchmal wie ein nasser Sack. Aber trotz aller Herausforderungen, trotz der Berge von Korrekturarbeiten und der gelegentlich kalten Pizzen, würde ich diesen Beruf nicht tauschen wollen. Weil es einfach unglaublich erfüllend ist, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen etwas beizubringen.
Keywords: Lehreralltag, Referendariat, Unterricht, Schule, Lehrerleben, Arbeitsalltag, Tipps Lehrer, Motivation Lehrer, Herausforderungen Lehrer, Schulalltag, Lehrerberuf, Beruf Lehrer, Lehrer Erfahrung, Klassenmanagement.