Wildtierfütterung: Heiligabend Warten

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Post on Dec 24, 2024

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Wildtierfütterung: Heiligabend warten – Hilft es wirklich den Tieren?

Heiligabend, Kerzenlicht flackert, der Duft von Plätzchen liegt in der Luft – und draußen im Schnee warten vielleicht hungrige Wildtiere. Viele Menschen fühlen sich spontan dazu gedrängt, den Tieren etwas Gutes zu tun und füttern sie. Aber ist das wirklich hilfreich, oder schadet es ihnen sogar mehr als es nützt? Die Antwort ist leider nicht so einfach wie ein "Ja" oder "Nein". Wildtierfütterung an Heiligabend, oder zu jeder anderen Zeit, sollte wohlüberlegt sein.

Die Gefahren der unkontrollierten Wildtierfütterung

Gewöhnungseffekt: Regelmäßige Fütterung führt dazu, dass Wildtiere ihre natürliche Nahrungssuche vernachlässigen und auf die bequeme Nahrungsquelle angewiesen werden. Das macht sie abhängig und anfälliger für Krankheiten und den Verlust ihrer natürlichen Scheu vor Menschen.

Falsche Ernährung: Viele gut gemeinte Futtergaben sind für Wildtiere ungeeignet und sogar schädlich. Brot, Kuchenreste, Wurst und andere menschliche Lebensmittel stören die Verdauung, können zu Mangelerscheinungen führen und im schlimmsten Fall tödlich sein. Wildtiere benötigen eine ausgewogene Ernährung, die ihrem natürlichen Speiseplan entspricht.

Krankheitsübertragung: Durch die Nähe der Tiere untereinander an den Futterstellen kann es zu einer schnellen Ausbreitung von Krankheiten kommen. Die Konzentration der Tiere an einem Punkt begünstigt die Ansteckung.

Verhaltensänderung: Die Anwesenheit von Menschen und die Gewöhnung an Futtergaben können das natürliche Verhalten der Tiere stark beeinflussen. Sie werden zutraulicher und verlieren ihre natürliche Fluchtdistanz. Das erhöht das Risiko von Unfällen und Konflikten mit Menschen.

Konkurrenz und Aggression: Die begrenzte Menge an Futter an einer Futterstelle kann zu Konkurrenz und Aggressionen unter den Tieren führen, besonders in der kalten Jahreszeit, wenn die natürliche Nahrung knapp ist.

Wann ist Wildtierfütterung sinnvoll?

Ausnahmefälle: In Ausnahmefällen, wie beispielsweise extremen und lang anhaltenden Kälteperioden mit starkem Schneefall und Eisregen, kann eine gezielte und kontrollierte Fütterung notwendig sein. Diese Entscheidung sollte jedoch von Experten getroffen werden, z.B. von Forstämtern oder Naturschutzorganisationen.

Richtige Futtermittel: Sollte eine Fütterung notwendig sein, ist es entscheidend, die richtigen Futtermittel zu verwenden. Geeignet sind beispielsweise:

• Heu: Für Hasen, Rehe und andere Pflanzenfresser.
• Wildfuttermischungen: Spezielle Mischungen aus dem Fachhandel, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart abgestimmt sind.
• Äpfel und Karotten (in Maßen): Als Ergänzung, nicht als Hauptnahrungsquelle.

Richtiger Ort: Das Futter sollte an einem ruhigen und geschützten Ort platziert werden, abseits von menschlichen Siedlungen und Verkehrswegen.

Heiligabend: Warten Sie lieber ab!

An Heiligabend sollten Sie von einer spontanen Wildfütterung absehen. Die kurzzeitige Unterstützung bringt den Tieren eher Schaden als Nutzen und trägt zu den oben genannten Problemen bei. Es ist besser, den Tieren ihren natürlichen Rhythmus zu lassen und sich auf andere Weise für den Naturschutz einzusetzen.

Fazit: Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein

Wildtiere zu beobachten ist ein wunderschönes Erlebnis. Aber gut gemeinte Hilfe kann schnell zur Belastung werden. Informieren Sie sich vorab über die Bedürfnisse der Tiere in Ihrer Region und handeln Sie verantwortungsbewusst. Im Zweifelsfall: Warten Sie ab und lassen Sie die Natur ihren Lauf nehmen.